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Spinnen auf dem Mars gesichtet: Satellitenbilder sind ein „verräterisches Zeichen“

Organisationen wie die NASA und die ESA veröffentlichen immer wieder neue Aufnahmen des Roten Planeten. Einige davon können einen zum Schaudern bringen.

Die Oberfläche des Mars
© ustas - stock.adobe.com

Mars 2020: Die Suche nach Leben auf dem Roten Planeten

Die fünfte Mars-Rover- und erste Helikopter-Mission der NASA untersucht seit 2021 die Oberfläche und Atmosphäre unseres planetaren Nachbarn.

Seit Jahrzehnten schon erkunden die Menschen die Oberfläche des Roten Planeten. Zunächst nutzten sie dazu Teleskope, später Mars-Sonden und schließlich sogar Rover, die sie erstmals aus nächster Nähe erkundeten. Viele dieser Unternehmungen lieferten atemberaubende Bilder, die die Forschung jedoch immer wieder vor neue Rätsel stellten.

Mars-Sonde schießt Bilder von „Spinnen“

Während wohl die meisten Aufnahmen von den Gerätschaften der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA stammen, trägt auch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) einen nicht unwesentlichen Teil zur Untersuchung des Planeten bei. So stammen etwa die jüngsten Bilder vom Colour and Stereo Surface Imaging System (CaSSIS) des ExoMars Trace Gas Orbiters, einer bereits seit 2016 im Dienst befindlichen Mars-Sonde der ESA.

Menschen mit Arachnophobie dürften die Schnappschüsse zunächst einen Schauder über den Rücken jagen. Denn sie zeigen etwas, das auf den ersten Blick aussieht wie Tausende kleine Spinnen, die sich auf der Mars-Oberfläche tummeln. Aufgenommen wurden sie in der Inka-Stadt, einer Region im Südpol-Gebiet des Roten Planeten. Sie ist durch ihre auffälligen, rechteckigen Grate gezeichnet und erinnert aus der Ferne betrachtet an die Ruinen Machu Picchus.

Vom Trace Gas Orbiter aufgenommene „Spinnen“ auf der Marsoberfläche.
Vom Trace Gas Orbiter aufgenommene „Spinnen“ auf der Marsoberfläche. © ESA/TGO/CaSSIS

Trotz ihrer Ähnlichkeit mit Gliederfüßern handelt es sich bei den Objekten auf den Bildern nicht um den ersten Beweis für außerirdisches Leben. Tatsächlich hat die Mars-Sonde hier nur Risse in der oberflächlichen Eisschicht festgehalten. Sie bewirken, dass dunkles Material nach oben dringt und durch den Druck unterirdischer Gase in die Luft schießt, um kurz darauf niederzuregnen und sich in diesem spinnenartigen Muster auf dem Boden zu sammeln.

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Gasexplosionen auf dem Mars

„Die dunklen Flecken auf diesem Bild der ESA-Sonde Mars Express sind das verräterische Zeichen von ‚Spinnen‘, die über die südliche Polarregion des Mars verstreut sind“, erläutert auch die ESA selbst in ihrem Beitrag zu de Aufnahmen. „Diese kleinen Erscheinungen entstehen, wenn sich Kohlendioxidgas im Sonnenlicht erwärmt und die darüber liegenden Eisplatten durchbricht. Dabei werden verzweigte Rillen in die Oberfläche geätzt und dunkles Material an die Oberfläche gezogen, so dass dunkle Flecken entstehen.“

Solche Gasexplosionen sind keine Seltenheit auf dem Planeten. Aus Perspektive der Forschenden stellen sie jedoch ein beachtliches Spektakel dar. Denn: Sie geben ihnen Hinweise darauf, was sich unter der Oberfläche des Mars abspielen könnte.

Quelle: Europäische Weltraumorganisation

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