Veröffentlicht inScience

Auf chinesischer Raumstation: Astronauten gelingt bahnbrechendes Experiment

Wer tief ins Weltall hinein will, wird irgendwann mit der Erfordernis konfrontiert, eigene Ressourcen zu produzieren. Das ist jedoch außerordentlich komplex.

Raumstation über der Erde (KI-generiertes Bild)
© futurezone.de via Midjourney

Geheimwaffe Silber: So kämpft die ISS gegen mutierte Superbakterien

Scheinbar lassen sich mittels Silber nicht nur Werwölfe bekämpfen. Denn auch die resistenten Superbakterien der Internationalen Raumstation (ISS) sehen darin ihren Untergang.

Mittlerweile gibt es nicht mehr nur eine Raumstation im Orbit um die Erde. Auch China gelang es schon vor Jahren, ein eigenes Exemplar in die Umlaufbahn zu schießen. Dort gelang nun ein beeindruckendes Experiment, das weitreichende Folgen haben könnte.

Experiment auf der Raumstation: Das können Pflanzen schon lang

Um auf einer langen Reise im Weltraum zu überleben, benötigen Menschen verschiedene Ressourcen, vor allem Sauerstoff. Doch je weniger davon mitgeschleppt werden muss, desto weniger Gewicht hat das Raumschiff – und desto weiter kommt es auch. Auf der chinesischen Raumstation Tiangong versuchten die Forscher*innen nun, eine Lösung für dieses Problem zu demonstrieren.

Der Prozess, mithilfe dessen Sauerstoff hergestellt werden kann, ist von der Erde bekannt: Man nennt ihn Photosynthese. Bäume und andere Pflanzen führen diese ständig durch und halten dadurch die Erde und alles, was auf ihr lebt, überhaupt erst am Leben. Die chinesischen Wissenschaftler*innen nutzten die Erkenntnisse aus dem natürlichen Prozess auf der Erde, um ihn künstlich auf der Raumstation durchzuführen, wie die Agentur Xinhua berichtet.

Lesetipp: ISS macht beunruhigenden Fund in der Erdatmosphäre

Unendliche Weiten auf Mandarin

Doch nicht allein Sauerstoff zum Atmen lässt sich damit herstellen. Zwar waren die in diesem Fall auf der Raumstation produzierten Mengen nicht sehr groß, doch in der Theorie lässt sich das Experiment häufiger durchführen. Sauerstoff dient auf Raummissionen bei weitem nicht nur dazu, die Luft anzureichern, sondern auch der Oxidierung des Treibstoffs.

Dabei wird ein bestimmter Stoff, wie beispielsweise flüssiges Methan, mit Sauerstoff vermengt, wodurch es zur Explosion kommt. Diese Explosion lenkt der Antrieb in eine Richtung, was die Bewegung in Selbige auslöst. Das ist das Grundprinzip, mit dem Raketen vom Boden abheben.

Doch offenbar lässt sich mit dem Prozess, den die Forscher*innen auf der Raumstation ausprobierten, nicht nur Sauerstoff herstellen. Theoretisch sind auch Anreicherungen von Methan oder Ethylen denkbar, wodurch nicht nur der Oxidator, sondern der Antriebsstoff gleich mit produziert werden könnte. Dies ermöglicht völlig neue Dimensionen der bemannten Reisen im Weltall.

Quellen: Xinhua

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.