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Mars: Erster Beleg für eine Lebensbedingung entdeckt – „sehr intensiv“

Der rote Planet ist zwar der nächste Nachbar der Erde, aber dennoch nicht leicht zu erreichen. Deswegen kann es dauern, bis sich elementare Erkenntnisse über unseren roten Zwilling belegen lassen.

Sonde untersucht den Mars.
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Mysteriöser Mars: Diese 5 Rätsel um den Planeten konnte bis heute kein Forscher lösen

Der Rote Planet ist schon seit Jahrzehnten beliebtes Ziel offizieller Weltraumbehörden und privater Raumfahrt-Unternehmen. Dennoch gibt es einige Rätsel, die immer noch auf ihre Lösung warten.

Der Mars ist ohne Zweifel das am meisten untersuchte Objekt außer unserer Erde und ihrem Trabanten. Dennoch ist bei weitem nicht alles darüber bekannt, so ließ sich unter anderem nie wirklich erklären, wie die Atmosphäre den Großteil ihres Drucks verlor. Eine Studie könnte das nun jedoch ändern.

Mars: Die Atmosphäre stottert…oder so

Vor Milliarden Jahren sah der Mars mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr ähnlich aus wie unsere eigene Erde. Dass das nun anders ist, liegt hauptsächlich daran, dass die Atmosphäre über die Zeit immer mehr Druck verlor, wodurch der Planet abkühlte und Leben schließlich nicht mehr möglich war. Doch wie genau das vor sich ging, ließ sich bisher nur theoretisch erfassen. Eine Studie ändert das.

So vermuteten Forscher*innen, dass beim Mars der sogenannte „Sputter“-Effekt nach einiger Zeit eintrat. Der Name stammt vom englischen Wort „to sputter“, was „zerstäuben“ bedeutet, und bezeichnet ursprünglich einen Vorgang, der zum Wechsel des Aggregatszustandes bei Festkörpern führt. Hier kann es vorkommen, dass die einzelnen Atome direkt vom festen in den gasförmigen Zustand wechseln, was auch in der Physik als „Sublimation“ bekannt ist.

Doch dafür, dass der Prozess in der Atmosphäre des Mars tatsächlich stattfindet, gab es bislang keine Belege. Eine Studie von einer ganzen Gruppe von Forschenden, die vor wenigen Tagen im Fachjournal Science Advances publiziert wurde, bringt nun den ersten echten Beweis. Die Wissenschaftler*innen analysierten die gesammelten Daten einer neunjährigen Untersuchung, welche sich primär auf die Atmosphäre des roten Planeten fokussierte.

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Sonne frisst Planeten

Demzufolge konnte das Team vor allem feststellen, dass sich hohe Mengen an Argon, ein seltenes Edelgas, aus der Atmosphäre absondern. Dies ist offenbar noch viel stärker, wenn ein Solarsturm das Sonnensystem erschüttert. Das spricht unter anderem auch dafür, dass der Mars in früheren Zeiten des Sonnensystems durch riesige Sonnenstürme immer weniger bewohnbar gemacht wurde.

Zusätzlich argumentieren die Forscher*innen in ihrer Studie allerdings auch, dass erst das Verständnis, warum die Atmosphäre des Mars über die Jahre nach und nach verschwand, Annahmen über das frühere Aussehen des roten Planeten erlaubt. Die Studie stellt damit erst den ersten Schritt in der Erforschung der großen Fragen über die Geschichte unseres nächsten Nachbarn im All dar.

Quellen: „First direct observations of atmospheric sputtering at Mars“ (Science Advances, 2025)

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