Auf der Sonne gelang Forschenden eine Entdeckung, die bislang auf diese Weise noch nicht möglich war. So konnten sie eine besondere Kamera nutzen, um erstmalig ein hochauflösendes Foto von den berühmten Flecken auf ihrer Oberfläche zu machen.
Sonne: Hier gab es bisher nichts zu sehen
Die Sonne ist, anders als andere Himmelskörper, nicht sehr leicht zu erforschen. Das liegt an den speziellen Herausforderungen, die sich hier stellen. Normalerweise stehen Astronom*innen vor dem Problem, nicht genügend Licht zur Verfügung zu haben, um ein ordentliches Bild zu machen. Doch im Fall unseres feurigen Nachbarn ist es zu viel Licht, sodass die Oberfläche nicht ungestört zu erkennen ist.
Dafür fanden Forscher*innen des Leibniz-Instituts der Universität Potsdam nun eine Lösung. Seit Jahren arbeitet man dort in Kooperation mit dem Vacuum Tower Telescope (VTT), einem hochmodernen Teleskop auf der kanarischen Insel Teneriffa, zusammen, um eine futuristische 8K-Kamera zu operationalisieren.
Diese wurde nun eingesetzt, um eine hochauflösende Fotografie einer bestimmten Region der Sonne anzufertigen. Dabei schoss die Kamera hundert Bilder, die eine extrem kurze Belichtungszeit aufweisen, um den Lichteffekt des Sterns zu unterlaufen. Dadurch gelang das erste echte hochauflösende Foto der Oberfläche unseres lebenswichtigen Nachbarn, das unter anderem einen Sonnenfleck zeigt.
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Fleckige Oberfläche
Einer der beteiligten Forscher*innen, Robert Kamlah, erklärte laut dem Leibniz-Institut für Astrophysik, das an der Universität Potsdam angesiedelt ist, das System habe „die Erwartungen mehr als erfüllt“. Das erste Foto zeigt unter anderem in nie dagewesener Qualität einen Sonnenfleck, der zu den meist studierten Phänomenen auf der Oberfläche der Sonne gehört.
Denn die häufig auftretenden Flecken sind verantwortlich für (aus unserer Sicht) außerordentlich hohe Temperaturausschläge, welche das Potenzial haben, sogar auf unserem Planeten das Wetter zu verändern. Verantwortlich für den menschengemachten Klimawandel, wie einige Personen des öffentlichen Lebens in Deutschland immer wieder vermuten, sind sie allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.
Der hier zu sehende Sonnenfleck ist besonders groß und dunkel, was an sich keine große Überraschung darstellt. Besonders ist allerdings die deutliche Ansicht der magnetischen Feldstruktur, welches auf der Oberfläche der Sonne offenbar physische Folgen nach sich zieht. So weisen mehrere Filamente (also vermutlich Ströme aus Gasen und Materie) direkt in den Fleck aufgrund seiner magnetischen Wirkung. Schon durch ein Foto konnten damit wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, die die Forschung noch sehr viel weiter auszubauen plant.
Quellen: Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam
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