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Weltall: Forscher rätseln über Signale eines mysteriösen Objekts – es kommt alle 44 Minuten

Das Universum sorgt immer wieder für neue Überraschungen. Derzeit stellt ein bislang unerklärliches Objekt die Forschung vor große Rätsel.

Große Radioantenne empfängt Signale aus dem All. (Symbolbild)
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Im Weltall gibt es viele Phänomene, die uns noch Rätsel aufgeben. Doch was ein Forschungsteam aus Australien jetzt entdeckt hat, sprengt selbst die Vorstellungskraft erfahrener Astronom*innen. Es geht um ein Himmelsobjekt, das alle 44 Minuten Signale aussendet – und das in zwei verschiedenen Frequenzbereichen gleichzeitig. Der Fund sorgt weltweit für Aufsehen.

Mysteriöse Entdeckung im Weltall

Das Objekt trägt den Namen ASKAP J1832-0911 und liegt wohl rund 15.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, wie die Forschenden in ihrer Studie erklären. Gefunden wurde es bereits Ende 2023 mit dem Radioteleskop ASKAP (Australian Square Kilometre Array Pathfinder) in Australien. Im Februar 2024 wurde dieses dann plötzlich extrem aktiv und sendete Radio- und Röntgensignale im exakt gleichen Takt. „Dieses Objekt ist anders als alles, was wir bisher gesehen haben“, erklärt Ziteng Wang von der Curtin University in Perth, der das Forschungsteam leitete, in einer Mitteilung.

Die Entdeckung selbst war dabei schon ein glücklicher Zufall. Denn während das australische Radioteleskop den Himmel großflächig beobachtete, hatte das NASA-Röntgenteleskop Chandra zufällig denselben Himmelsausschnitt im Blick. So konnten beide Signale zeitgleich registriert werden. „Die Entdeckung war wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen“, so Wang. Der gleichzeitige Nachweis der Strahlung sei ein Meilenstein in der Weltraumbeobachtung.

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Forschende rätseln über das Objekt

Was ASKAP J1832-0911 allerdings genau ist, bleibt jedoch vorerst unklar. Bekannte Objekte im Weltall wie Pulsare oder Magnetare passen nicht zu dem, was hier beobachtet wurde. Zwar vermuten die Forschenden, dass es sich um ein Doppelsternsystem mit einem weißen Zwerg handeln könnte, der ein starkes Magnetfeld besitzt. Doch selbst diese Theorie ist lückenhaft.

Das Objekt gehört laut den Forschenden zur noch jungen Klasse der „langperiodischen Radio-Transienten“ – kurz LPTs. Diese Himmelskörper senden Strahlung nicht kontinuierlich, sondern in langen Abständen. ASKAP J1832-0911 ist das erste bekannte LPT, das auch Röntgenstrahlung abgibt. Laut Michael Cowley, Astronom an der University of Southern Queensland, könnte das darauf hindeuten, dass LPTs keine einheitliche Ursache haben. „Stattdessen könnten sie eine neue Kategorie von Objekten darstellen, die nicht durch ihren Ursprung, sondern durch ihr Verhalten zusammengefasst werden“, zitiert ihn Ingenieur.de.

Im Weltall lauern also noch viele Überraschungen und auch ASKAP J1832-0911 könnte vielleicht kein Einzelfall sein. Die Forschenden hoffen nun, mit künftigen Teleskopen wie dem Square Kilometre Array weitere solche Objekte zu entdecken. Nur so lässt sich herausfinden, ob hier eine neue Klasse kosmischer Phänomene geboren wurde – oder ob das Universum uns wieder einmal an seine Grenzen geführt hat.

Quellen: „Detection of X-ray emission from a bright long-period radio transient“ (Nature, 2025); Curtin University, Ingenieur.de

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