Astronom*innen haben sieben riesige Superwolken direkt hinter dem Sonnensystem im Weltall entdeckt, fünf davon waren bislang unbekannt. Diese gewaltigen Gasstrukturen könnten die Ursprungsorte vieler Sternentstehungsregionen sein und zählen zu den größten Nachbarn unserer Sonne.
Weltall: Verborgene Giganten
Wie ScienceNews über eine Arbeit, die auf arxiv.org veröffentlicht wurde, berichtet, verlaufen die Superwolken fast parallel zur galaktischen Scheibe und zeigen ein auffälliges Wellenmuster im Weltall. Mit Längen von bis zu 8.000 Lichtjahren und Massen von mehreren Millionen Sonnenmassen überragen sie alles, was bisher in der direkten Umgebung kartiert ist.
Die Entdeckung gelang dank einer 3D-Karte des interstellaren Staubs, erstellt mit Daten der Gaia-Mission. Dabei wurden 40 kleinere Wolken identifiziert, deren Lage und Ausrichtung auf größere, zusammenhängende Strukturen hindeuteten, also schließlich sieben Superwolken, die unser galaktisches Umfeld prägen.
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Geburtsorte neuer Sterne
Entlang der Mittelachse dieses gewaltigen Gasgebildes befinden sich viele aktive Sternentstehungsgebiete. Das legt nahe, dass die Superwolken als übergeordnete Strukturen den Rahmen für kleinere Wolken bilden, aus denen durch Gravitation neue Sterne im Weltall entstehen.
Noch ist unklar, warum die Superwolken sich schlängeln oder wie sie ihre Dichte regulieren. Die neue Kartierung öffnet jedoch viele Türen. Sie liefert Hinweise darauf, wie großräumige Gasverteilungen die Sternentstehung in der Milchstraße beeinflussen könnten.
Quelle: „The Superclouds of the Local Milky Way“ (arXiv, 2025), ScienceNews
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