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Die Nacht durchmachen: Darum könnte es eine gute Idee sein (Studie)

Wer nicht schläft, leidet in der Regel unter einer Vielzahl an Nachteilen. Laut einer Studie könnte der Verzicht aber in einer wichtigen Sache von Vorteil sein.

Mann sitzt im Bett mit dem Laptop und gähnt.
© Andrey Popov - stock.adobe.com

Gefährlich! Darum solltest du NIE bei geöffneter Tür schlafen!

Schläfst du nachts bei geöffneter Schlafzimmertür? Warum das ganz schön gefährlich sein kann, erfährst du hier!

Schlaf gehört einfach zum Leben dazu und ist sehr wichtig. Während der Nachtruhe regeneriert sich der Körper und auch seelisch fühlt sich eine ausgiebige Pause zu später Zeit in der Regel sehr gut an. Doch wer in Ausnahmefällen wach bleiben möchte, könnte sich unter einer bestimmten Voraussetzung selbst etwas Gutes tun.

Wach bleiben ist Neustart für Stimmung

Zum Thema Schlaf wurde und wird bereits viel geforscht. Zum Beispiel gibt es sieben Anzeichen für mehr Nachtruhe und Expertinnen und Experten haben einen überraschenden Vorschlag für die konkrete Schlafdauer. Wer nicht genug schläft und lieber wach bleiben möchte, riskiert Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und andere Probleme.

Doch ein Forschungsteam der University of Pennsylvania in den USA hat bei einer neuen Untersuchung entdeckt, was Schlafentzug bei Menschen mit starker Depression auszurichten vermag. In der Tat kann er dafür sorgen, dass ihre Stimmung quasi neugestartet wird und so die Effekte der Erkrankung lindern.

Auch interessant: Schlafen ist nicht nur wichtig, sondern will auch gekonnt sein. Wer auf diese Dinge beim Schlafen achtet, kann sogar länger leben.

Gehirnscans offenbaren spannende Einsichten

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, schauten sich die Forscherinnen und Forscher die Gehirne von 54 Personen ohne bekannte Historie zu psychiatrischen und stimmungstechnischen Krankheiten und von 30 mit starker Depression an. 16 gesunde Personen erhielten während der Studie eine Nacht Schlaf zwischen Tests, alle anderen mussten sich die Zeit vertreiben und unbedingt bis zum Sonnenaufgang wach bleiben. Selbst Koffein war nicht erlaubt.

Im Anschluss stellte man bei 13 der 30 kranken Personen eine verbesserte Gemütslage nach der schlaflosen Nacht fest. Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ohne diagnostizierte Erkrankung kam es wenig überraschend zu erhöhter Reizbarkeit.

Ursachenforschung für Depressionen könnte vorankommen

In den Gehirnen der Versuchspersonen, denen es im Nachhinein besser ging, stellte man eine verstärkte Verbindung zwischen Amygdala und dem anterioren cingulären Cortex (ACC) fest. Der ACC gilt als Brücke zwischen kognitiven und emotionalen Regionen im Gehirn. Auch zwei Tage später, während der sie den verlorenen Schlaf wieder aufholen konnten, wiesen die betreffenden Personen diese verstärkte Verbindung auf.

Das soll jetzt aber nicht automatisch heißen, dass Menschen mit Depressionen möglichst oft wach bleiben und auf Schlaf verzichten sollten. Schließlich drohen dadurch nach wie vor andere langfristige gesundheitliche Probleme. Trotzdem ist die sogenannten Chronotherapie bereits ein wichtiges Forschungsfeld, wobei man psychischen Problemen mit Veränderungen im Biorhythmus entgegenwirken möchte. Durch die Beobachtung von Gehirnprozessen nach Schlafentzug könnte man außerdem Mechanismen feststellen, die zu einigen Formen von Depressionen führen.

Quelle: „Enhanced amygdala–cingulate connectivity associates with better mood in both healthy and depressive individuals after sleep deprivation“ (PNAS 2023)

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