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Geruchssinn: Darum sollst du abends dein Schlafzimmer parfumieren

Laut einer neuen Studie soll es ungeahnte Vorteile mitbringen, nachts den eigenen Geruchssinn zu stimulieren. Dafür ist nur eine simple Tätigkeit notwendig.

Frau riecht an einem Fläschchen.
© Andrey Popov - stock.adobe.com

Besser schlafen: 6 Tipps für eine gesunde Schlafroutine

Erholsamer Schlaf ist vor allem eine Frage der Routine. Die folgenden 6 Tipps helfen dem Körper besser zu schlafen.

Ausreichender und guter Schlaf ist essenziell für die eigene Gesundheit. Deswegen gibt es reichlich Tipps und Tricks, wie man sich am besten zur Nachtruhe bettet. Dass man dabei auch an den eigenen Geruchssinn denken sollte, dürfte aber bislang kaum jemand auf dem Plan gehabt haben. Doch einer neuen Studie zufolge soll genau das von großem und langfristigem Vorteil sein.

Geruchssinn beim Schlafen stimulieren gut fürs Gehirn

Denkt man an Schlaf, möchte man es vor allem möglichst dunkel und ruhig haben. Das dürften auch weiterhin die wichtigsten Faktoren sein, doch der Geruchssinn könnte in Zukunft für Menschen zum echten Bonus werden. Denn wie Forscherinnen und Forscher der University of California, Irvine jetzt bei ihrer neuen Untersuchung herausfanden, sollen ständig wechselnde Düfte im Schlafzimmer kognitive Leistungen verbessern.

Vor allem soll dies zentrale Verbindungen zwischen neurologischen Arealen stärken, die für das Gedächtnis und das Treffen von Entscheidungen wichtig sind. Das wiederum könnte auf lange Sicht das Voranschreiten abnehmender kognitiver Leistung und die Entwicklung von Krankheiten wie Demenz verlangsamen. Die Studie mit 43 Männern und Frauen im Alter zwischen 60 und 85 Jahren ergab, dass eine täglich wechselnde Duftnote vor dem Schlafengehen schon ausreichen soll.

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Olfaktorische Wahrnehmung und Neurologie hängen stark zusammen

Grundsätzlich ist es wichtig mit fortschreitendem Alter, das Gehirn möglichst vielen und auch neuen Reizen auszusetzen, zu denen neben visuellen und akustischen auch olfaktorische zählen. Das ergibt Sinn: Wie ScienceAlert einordnet, verliert der Mensch mit den Jahren den Geruchssinn, ehe kognitive Funktionen abnehmen. Dabei gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen dem Verlust dieses Sinnes mit dem Verlust von Hirnzellen.

Die Fähigkeit zu riechen ist direkt mit dem Gedächtnisbereich des Gehirns verbunden, während andere Sinnesreize erst durch den Thalamus gehen. Deswegen sind Gerüche besonders effektiv darin, bestimmte Erinnerungen hervorzurufen. Umso problematischer ist es, dass es zwar Seh- und Hörhilfen gibt, aber keine Lösung für den Verlust des Geruchssinns existiert.

Studie zeigt enormen Effekt bei wechselnden Düften

Dass solche Hilfen dringend entwickelt werden sollten, zeigt auch die Studie: Personen, die sechs Monate lang ihr Zimmer mit wechselnden Düften eindeckten, zeigten in anschließenden Tests zur Kognition Resultate, die um 226 Prozent besser waren als von denen jener Personen, die nur ein Placebo erhielten. Gehirnscans zeigten zusätzlich signifikante Veränderungen in den für das Gedächtnis wichtigen Hirnbereichen.

Die Studie wurde mit Menschen im gesunden mentalen Zustand durchgeführt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen nun schauen, ob sich die Ergebnisse auch mit Personen reproduzieren lassen, bei denen bereits eine Abnahme der Kognition diagnostiziert wurde.

Quellen: „Overnight olfactory enrichment using an odorant diffuser improves memory and modifies the uncinate fasciculus in older adults“ (Frontiers in Neuroscience 2023), ScienceAlert

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