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Forscher untersuchen menschliches Auge – und entdecken etwas, das nicht da sein dürfte

Eine neue Studie hat fast 50 Personen mit verschiedenen Seherkrankungen untersucht. Bei allen wurde dabei ein beunruhigender Schadstoff im Auge festgestellt.

Nahaufnahme eines menschlichen Auges.
© Vladimir Voronin - stock.adobe.c

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In der Tiefsee, dem Erdboden, der Luft, die wir atmen oder unserem Essen – Mikroplastik findet sich mittlerweile fast überall auf der Welt. Inzwischen wurden die schädlichen Teilchen auch in menschlichen Organen, wie dem Magen-Darm-Trakt oder den Augen nachgewiesen. Das kann mitunter fatale Folgen für die Gesundheit haben.

Mikroplastik in menschlichen Augen nachgewiesen

Menschen nehmen laut einer Studie der Universität von Victoria mehr als 100.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr auf. Ein Großteil davon wird über die Nahrung aufgenommen. So gelangen etwas 5 Gramm Plastikteilchen pro Woche in den Magen-Darm-Trakt, von denen einige im Körper verbleiben. Das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. In einer neuen Studie, die von ScienceDirect zur Verfügung gestellt wurde, haben Forscher*innen nun das Vorhandensein der Partikel im menschlichen Auge aufgedeckt.

Mit Hilfe fortschrittlicher Analysetechniken wiesen sie über 8.500 Plastikpartikel in Proben von 49 Personen mit verschiedenen Augenerkrankungen nach. Dabei stellt sich die Frage auf, ob die Augenleiden mit der hohen Anzahl an Kunststoffteilchen im Zusammenhang stehen. Die Folgen der steigenden Mikroplastikbelastung ist bisher kaum erforscht. Mediziner*innen vermuten, dass die Partikel in das menschliche Gewebe eindringen können und dort Gifte freisetzen. Möglicherweise fördert dies sogar die Ausbreitung von Krebszellen.

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Kontaktlinsen könnten Ursache sein

Erst kürzlich hat eine Studie der von Forschenden der chinesischen Nanjing Universität für Aufsehen gesorgt. Diese hatten herausgefunden, dass Kontaktlinsen Mikroplastik ans Auge abgeben können. Untersucht hat das Forschungsteam unter der Leitung des Umweltwissenschaftlers Bing Wu sechs Arten von Kontaktlinsen verschiedener Hersteller. Die Analyse zeigte, dass Kunststofflinsen bei einer Tragedauer von täglich zehn Stunden bis zu 90.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr abwerfen.

Diese gelangen über das Auge in den Körper. Allerdings war die Mikropartikellast nicht bei allen Kontaktlinsen gleich. Je kürzer die vorgesehene Tragedauer, desto mehr Plastikfragmente wurden in den Proben festgestellt. Tageslinsen haben also eine höhere Partikellast als Monatslinsen. Auch fanden sie heraus, dass das Freisetzen der Schafstoffe offenbar durch Sonnenlicht verursacht wird. Denn in den Proben von Kontaktlinsen, die nicht mit einer Lampe bestrahlt wurden, wurde kein Mikroplastik gefunden.

Quellen: „Microplastics role in cell migration and distribution during cancer cell division“ (ScienceDirect, 2024), „Revealing new insights: Two-center evidence of microplastics in human vitreous humor and their implications for ocular health“ (ScienceDirect, 2024), „, „High-Content Screening Discovers Microplastics Released by Contact Lenses under Sunlight“ (ACS Publications, 2023), „Human Consumption of Microplastics“ (ACS Publications, 2019)

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