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Sonne: Riesiges Loch bringt Folgen für die Erde am Samstag

Auf der Sonne hat sich ein riesiges koronales Loch geöffnet. Schon am Samstag könnte der daraus austretende Sonnenwind das Erdmagnetfeld treffen – mit spürbaren Folgen.

Sonneneruption - zu sehen an dem hellen Blitz oben links auf der Sonne - am 22. Februar 2024.
© NASA/SDO

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Der gigantische Feuerball am Himmel hält immer noch viele Rätsel für uns bereit.Doch eines wollen wir für dich klären: Woraus besteht die Sonne?

Ein großes koronales Loch hat sich auf der Sonne gebildet. Solche Regionen wirken in Aufnahmen dunkler, weil sie kühler und weniger dicht sind als ihre Umgebung. Aus diesen Bereichen entweichen geladene Teilchen mit hoher Geschwindigkeit. Der daraus entstehende Sonnenwind wird voraussichtlich am Samstag auf die Erde treffen. Fachleute rechnen mit einer moderaten geomagnetischen Reaktion.

Sonne: NOAA gibt G2-Warnung aus

Der Sonnenwind bewegt sich in Form eines sogenannten Hochgeschwindigkeitsstroms (High-Speed Stream, HSS) durchs All. Trifft dieser Strom auf das Magnetfeld der Erde, kann es zu Turbulenzen in der Magnetosphäre kommen. Die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat deshalb eine Warnung der Stufe G2 für einen geomagnetischen Sturm herausgegeben. Diese Warnstufe steht für moderate Auswirkungen.

In Teilen der USA wie New York oder auch in Norddeutschland könnten bei klarem Himmel Polarlichter am Horizont erscheinen. Wer das Spektakel erleben möchte, sollte sich möglichst in eine dunkle Umgebung mit freiem Blick nach Norden begeben – etwa aufs Land oder ans Wasser. Die besten Chancen bestehen rund um Mitternacht, also zwischen etwa 22:30 Uhr am Samstag, den 14. Juni, und 1:30 Uhr am Sonntag.

Geomagnetische Stürme wie dieser haben aber nicht nur optische Effekte. In nördlichen Regionen kann es zu Spannungsschwankungen in Stromnetzen kommen. Auch Satellitensysteme, etwa zur Navigation, können kurzfristig ungenauer arbeiten. Funkverbindungen und die Technik in Satelliten sind ebenfalls anfällig für Störungen. Technikteams weltweit behalten die Daten zur Sonnenaktivität genau im Blick.

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Ausrichtung des Magnetfelds entscheidet

Wie stark der Sturm tatsächlich ausfällt, hängt entscheidend von der Ausrichtung des Sonnenwind-Magnetfeldes ab. Zeigt dieses bei Eintreffen auf der Erde nach Süden, koppelt sich mehr Energie ins Magnetfeld ein – der Sturm wird intensiver. Bleibt es hingegen nördlich ausgerichtet, fällt die Wirkung deutlich schwächer aus. Live-Daten und aktuelle Modelle geben hier oft erst wenige Stunden vor Eintreffen Klarheit.

Da sich die Sonne in einer aktiven Phase ihres rund elfjährigen Zyklus befindet, treten solche Ereignisse aktuell häufiger auf. Koronale Löcher und schnelle Sonnenwinde sind typische Begleiterscheinungen. Wer Polarlichter sehen oder einfach das Zusammenspiel von Sonne und Erde beobachten will, hat in der kommenden Nacht möglicherweise eine gute Gelegenheit – vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

Quelle: Space Weather Prediction Center

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