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Anonymous droht jetzt konkreten Firmen & erklärt sie zum Ziel

Das Hackingkollektiv Anonymous erklärte der russischen Regierung den Cyberkrieg und droht jetzt konkreten westlichen Unternehmen. Es gibt bereits Reaktionen dazu.

Anonymous-Maske.
Anonymous droht jetzt westlichen Unternehmen. © imago images/NurPhoto

Seitdem die russische Regierung den Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat, haben sich zahlreiche Unternehmen aus Russland zurückgezogen. Jetzt warnt Anonymous Firmen, die dort weiter Geschäfte machen. Per Twitter droht das Hackingkollektiv und veröffentlicht die Logos der Firmen sowie eine Liste, die zeigt, wer dort noch Geschäfte macht. Es gibt erste Reaktionen.

Anonymous warnt jetzt diese Firmen

Sony setzt die Lieferung seiner Playstation-Konsole und zugehörige Spiele nach Russland aus, McDonalds und Coca-Cola meldeten sich ab, Visa, Mastercard und American Express setzen ihre Geschäfte mit Russland aus – und viele Firmen mehr (via Tagesschau). Nun droht aber Anonymous all jenen Unternehmen, die in dem Land weiterhin aktiv sind.

Anonymous TV schreibt am 20. März 2022 via Twitter:

„Pressemitteilung: Wir rufen alle Unternehmen auf, die weiterhin in Russland tätig sind, indem sie Steuern an das Budget des kriminellen Kreml-Regimes zahlen: Ziehen Sie sich aus Russland zurück!

Anonymous

Dazu postet das Hackingkollektiv ein Bild mit mehr als 40 Firmen-Logos. Darunter sind etwa Nestlé, Oreo, Raiffeisen BANK und Dunkin‘ Donut.

Außerdem veröffentlichte AnonymousTV kürzlich eine Liste mit Unternehmen, die immer noch Geschäfte mit Russland machen. Du findest sie hier. Zu sehen sind etwa Lenovo, MSI, Ritter Sport, Xiaomi, Asus, Alibaba und BlaBlaCar.

Die Drohung scheinen einige Unternehmen wahrzunehmen. Eines, das in der Liste steht, reagierte bereits. Die US-amerikanische Schnellrestaurantkette, die laut Google Maps an sechs Standorten in Moskau Stores haben, erklärte am 5. April via Twitter:

„Wir fahren das Geschäft unseres Franchisenehmers in Russland vollständig herunter und rechnen damit, dass alle Shops in Kürze geschlossen werden.“

Krispy Kreme via Twitter

Krispy Kreme verweist gleichzeitig auf eine Liste von Yale School Of Management. Hier ist unter anderem alphabetisch aufgeführt, welche Unternehmen ihr Geschäft aufgegeben haben. Übrigens: Dort finden sich 57 Firmen aus Deutschland.

Selenskyj kritisiert Unternehmen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte Ende März Lebensmittelriesen für die Fortführung der Geschäftsaktivitäten in Russland. Er warf unter anderem Nestlé vor, ihr Geschäft in Russland wie gewohnt fortzusetzen, obwohl im Ukraine-Krieg „unsere Kinder sterben und unsere Städte zerstört werden“ (via Stern).

Nestlé äußerte sich zum Vorwurf. So schreibt das Unternehmen, es konzentriere sich während des Krieges in der Ukraine nicht auf Profit, sondern auf die „Bereitstellung von Grundnahrungsmittel wie Säuglingsnahrung und medizinischer/Krankenhausnahrung“. Obwohl in Russland auf absehbare Zeit keine Gewinne erzielt werden könnten, würden alle Gewinne „an humanitäre Hilfsorganisationen gespendet“. Das Unternehmen stehe hinter den Menschen in der Ukraine.

Weitere Aktionen von Anonymous

Am 24. Februar erklärte das Hackingkollektiv der russischen Regierung einen Angriffskrieg. Hier erfährst du, wie Anonymous startete. Unter anderem hackten einige Verantwortliche das russische Netflix-Äquivalent. Kürzlich veröffentlichten sie Daten von 120.000 Soldaten. Die Staatsanwaltschaft warnt jedoch Hobby-Hacker*innen davor, sich am Cyberkrieg zu beteiligen.

Quelle: Tagesschau, Twitter/Anonymous TV, Twitter/Krispy Kreme, Yale Scho, Stern, Nestlé

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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