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Die ersten Videospiele und was sich aus ihnen entwickelte

Die Games-Branche spaltet sich heutzutage in diverse Teilbereiche, Genres und Fan-Bases auf. Doch war das nicht immer so. Wir erzählen dir von den ersten Videospielen und davon, was ihnen folgte.

Oszilloskop
Das erste Videospiel für zwei Personen wurde auf einem Oszilloskop gespielt. Foto: Getty Images/Artur Debat/Westend61 [M]

Fast 70 Jahre ist es nun her, dass mit „Tennis for Two“ (1958) das erste Videospiel veröffentlicht wurde. Zwar gab es bereits vorher das eine oder andere Computerspiel, das von Tüftlern an US-Universitäten entwickelt wurde, doch dienten diese zumeist Forschungszwecken. So etwa „OXO“ (auch „Noughts and Crosses“), ein Tic-Tac-Toe-Spiel, das 1952 von A. Sandy Douglas für seine Doktorarbeit entwickelt wurde. „Tennis for Two“ war jedoch zur Unterhaltung gedacht und legte als erstes Spiel für zwei Personen den frühen Grundstein eines heutigen Milliardengeschäfts.

Oszilloskop

Die ersten Videospiele und was sich aus ihnen entwickelte

Die Games-Branche spaltet sich heutzutage in diverse Teilbereiche, Genres und Fan-Bases auf. Doch war das nicht immer so. Wir erzählen dir von den ersten Videospielen und davon, was ihnen folgte.

Das erste „richtige“ Videospiel: Was konnte „Tennis for Two“?

Als Erfinder des ersten Videospiels gilt William „Willy“ Alfred Higinbotham. Der Physiker vom Brookhaven National Laboratory (BNL) entwarf „Tennis for Two“ damals anlässlich des jährlichen Tages der offenen Tür der Einrichtung. Auf diese Weise sollten gelangweilte Besucher der Ausstellung unterhalten werden.

Als Ausgabegerät diente damals ein Oszilloskop. Es zeigte einen Tennisplatz von der Seite sowie einen weiteren Punkt, der den Ball darstellen sollte. Diesen konnten die Spieler:innen hin- und herschlagen und waren davon offenbar so begeistert, dass Higinbotham und sein Kollege Robert V. Dvorak das Spiel im darauffolgenden Jahr direkt wieder aufbauten.

Die Geschichte von „Tennis for Two“

Higinbotham hatte bereits vor der Entwicklung des ersten Mehrspieler-Titels einen Hang zum Weltveränderer – allerdings auf eine etwas düsterere Art und Weise. Nachdem er sein Physikstudium an der New Yorker Cornell University beendet hatte, wurde er zur wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der Radartechnologie am Radiation Laboratory des Massachusetts Institute of Technology (MIT) berufen und wechselte später zum Manhattan Project.

Vor seiner Zeit am BNL war „Willy“ Higinbotham eine der Personen, die im Los-Alamos-Forschungszentrum die Zeitschaltkreise der ersten Atombomben entwickelten. Mehr noch war er dort sogar Leiter der Elektronikabteilung. Erst 1948 trat er der Instrumentierungsabteilung am Brookhaven National Laboratory bei und wurde 1951 zu deren Leiter ernannt. Der Zweck seines Teams war es, Maschinen zu entwerfen, die Daten für andere Laborexperimente auslesen.

Im Jahr 1958 entdeckte er in der Dokumentation der ersten Computer des Labors Erklärungen, wie man die Flugbahn einer Gewehrkugel, einer Rakete oder eines Prellballs simulieren kann. Der Physiker kam auf die Idee, daraus ein Tennisspiel zu machen. Mit dieser „lebendigeren“ Attraktion wollte Higinbotham dem langweiligen Ruf der Einrichtung entgegenwirken – und es gelang ihm.

Der Wettlauf an die Spitze

Infolge dieser Tüftelei wurde es allerdings zunächst still um die Entwicklung neuer Spiele. Erst zu Beginn der 1970er-Jahre nahm das Thema richtig Fahrt auf. Studenten arbeiteten auf immer kompakteren Computersystemen und im Jahr 1972 formierte sich schließlich die Firma Atari. Damit wurde endlich der Startschuss gegeben und das Wettrüsten der Spieleentwickler konnte beginnen.

Noch im Laufe der wilden 70er erblickten Spiele wie „Pong“ das Licht der Welt und die ersten Unternehmen machten sich an die Entwicklung von Spielautomaten und Konsolen. In den 80er-Jahren kam schließlich der Commodore 64 und mit ihm eine ganze Welle an Spielen für Heimcomputer auf den Markt – ebenso wie der damals bahnbrechende Game Boy der Firma Nintendo.

Die 1990er Jahre brachten uns Plattformen wie den Sega Game Gear und neue Speichermedien wie die CD-ROM. Das ganz große Ding: Spiele mit „realistischer“ 3D-Grafik wie „Doom“ (1993) oder „Duke Nukem 3D“ (1996). Die Veröffentlichung von Sonys PlayStation (1994) brach letztendlich auch die letzten verbliebenen Barrieren.

Die besten Spiele unserer Zeit

Bis heute halten sich Unternehmen wie Sony, Microsoft und Nintendo an der Spitze der Konsolen, während der chinesische Megakonzern Tencent die Videospielindustrie dominiert. Nun heißt es „Abwarten und Teetrinken“ und vor allem zocken. Wie wäre es mit…

Es war ein langer Weg vom ersten Videospiel bis hierher und wir werden sehen, was die Zukunft uns zu bieten hat.

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