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Gefährliche Zombie-Sterne: Forscher warnen vor unbeendeten Supernovae

Supernovae beschließen theoretisch das Ende im Leben eines Sterns. Doch gibt es Fälle, in denen ein solcher Himmelskörper aus dem „Tod“ zurückkehrt und zu einem sogenannten „Zombie-Stern“ wird.

Supernova
Forscher warnen vor Zombie-Sternen

Zombie-Sterne stellen Astrophysikern zufolge eine ernstzunehmende Gefahr für die Milchstraße und unsere nähere Nachbarschaft dar. Bei ihnen handelt es sich um Sterne, die ihrer Supernova, also ihrem Lebensabend, entkommen und von den Toten auferstanden sind. Hinter dem Phänomen stecken Fragen, die auch erfahrenen Forschern noch eine Gänsehaut verpassen können.

Zombie-Sterne: Das Leben nach der Supernova

Während der Beobachtung Schwarzer Löcher wie Sagittarius A*, dem galaktischen Zentrum der Milchstraße, haben Astronomen eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Als „Heulen der Sterne“ bezeichneten sie dieses zunächst unerklärliche Strahlenereignis, in dessen Verlauf sie den abrupten Ausstoß hochenergetischer Röntgenstrahlen beobachten konnten – ähnlich einer Supernova. Doch war da kein Stern, der hätte Explodieren können.

Der Verdacht: Nahe Sagittarius A* muss ein Zombie-Stern sein Unwesen treiben. Dabei handelt es sich um Sterne, die infolge ihrer Supernova einen Weg zurück ins Leben gefunden haben. Normalerweise besiegelt eine Supernova den Lebensabend eines Sterns. Beobachten lassen sich Supernovae durch ein kurzzeitiges, helles Aufleuchten bei der Explosion eines massereichen Sterns.

Supernova: Neue Hinweise auf Zombie-Sterne

Lange Zeit begegneten Astronomen jedoch keinem weiteren untoten Zombie-Stern – bis 2019. Mit Hilfe des Gaia-Satelliten der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) wollen Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) tatsächlich Überlebende einer Supernova, also Zombie-Sterne, entdeckt haben und den Ursprung für ihr Überleben erklären können.

„Explosive thermonukleare Fusionsprozesse, etwa in einer Wasserstoffbombe, können leichte chemische Elemente in schwere Elemente bis hin zu Eisen verwandeln“, erklärte Dr. Roberto Raddi. „In der Astronomie konnte dies tatsächlich bei Supernovae nachgewiesen werden, die durch die Explosion eines sogenannten Weißen Zwergs, eines erdgroßen entarteten Sterns, ausgelöst werden. Dieser explodiert, wenn er von einem Begleitstern genügend Masse aufgesaugt hat.“

Doch werde ein Weißer Zwerg neuen Explosionsmodellen zufolge nicht in jedem Fall vollständig zerstört. Etwa 20 Prozent seiner Masse könnten als Rest überleben. Unklar sei lediglich, warum der beobachtete Zombie-Stern offenbar kein Kohlenstoff enthalte – den Modellen nach müsste er das. „Das ist eine der offenen Fragen, die es noch zu beantworten gilt“, so Raddi.

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