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Lärm macht krank aber ist notwendig (Studie)

Lärm ist im Sinne der Verkehrssicherheit nicht zu vermeiden. Zu dem Ergebnis kommt auch eine Studie.

Lärm auf der Autobahn durch Warnstreifen
© Getty Images/ Westend61

Eventuell ist es dir auch schon einmal passiert: Du wars auf der Autobahn für einen kurzen Moment unaufmerksam und plötzlich vibriert dein gesamtes Auto. Die Ursache: Du bist über einen sogenannten Rumpelstreifen gefahren. Eine Studie hat nun untersucht, ob man den Lärm für Anwohnende durch ein neues Design minimieren könnte.

Lärm durch Rumpelstreifen: Nicht alle stressen gleich

Das Lärm ein allgemeines Unwohlsein und Stress auslösen kann, ist allgemein bekannt. Doch leider ist er auch gerade im Straßenverkehr ein notwendigen Übel, wenn es um die Sicherheit aller Teilnehmenden geht. Auf der Autobahn dienen Warnstreifen dazu, Fahrer*innen wieder in die Spur zu bringen – etwa wenn diese eingenickt sind oder unaufmerksam fahren.

Eine Studie hat nun untersucht, wie effektiv verschiedene Rumpelstreifen arbeiten. Denn: Die Streifen sollen vor allem dazu dienen, die Fahrer*innen im Fahrzeug zu warnen. Allerdings sind sie so laut, dass auch Anwohner*innen einer großen Lärmbelastung ausgesetzt sind. Dementsprechend wurden in der Nähe von Wien verschiedene Warnstreifen mit mit unterschiedlichen Furchentiefen und -abständen unter die Lupe genommen. Die Geräusche in mehreren Testfahrzeuge inklusive Reaktionszeit der Besatzung aber auch der Umgebungslärm wurden dabei analysiert.

Leider ließe sich der Lärm durch neu entworfene Warnstreifen kaum minimieren, verrät die Studie. Der Grund: Die Produktion sei zu aufwendig: „Unregelmäßige Abstände reduzierten die Tonalität auf Kosten eines schwierigen Produktionsprozesses.“ Der Standard erklärt, dass unregelmäßige Furchen zwar zu einer Lärmsenkung führen würden, allerdings mussten diese schon beim Test alle einzeln gefräst werden.

Sonderfall LKW: Lärm durch Warnstreifen hier besonders notwendig

Zudem wären Warnstreifen mit glatteren oder wellenförmigen Übergängen zwar eine Entlastung für die Anwohner*innen, aber gleichzeitig erzeugen sie eine geringere Vibration. Diese ist jedoch für LKWs vonnöten, damit diese im Ernstfall überhaupt etwas von ihrer gefährdenden Fahrpraxis in dem Moment mitbekommen: „Während beim Pkw eine Vielzahl unterschiedlicher Leistentypen eine ausreichende akustische Wirkung erzielte, war die akustische Resonanz beim Lkw geringer.“ Daher ist es besonders schwierig eine Harmonie zu schaffen zwischen eines Warnstreifen-Entwurfs für PKW und LKW – wenn gleichzeitig Anwohnende entlastet werden sollen.

Künftig könnten jedoch ausgeklügelte Spurhalte-Assistenten dabei helfen, die lärmenden Warnstreifen überflüssig zu machen. Diese gehören übrigens in das erste von fünf Leveln des autonomen Fahrens.

Quellen: Der Standard, „Effects of rumble strip parameters on acoustics, vibration, and perception“ (Acta Acustica, 2021)

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