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NASA ganz perplex: „Weich wie ein Bällebad“ – Sonde beinahe versunken

Der Asteroid Bennu wurde zwar bereits vor einigen Jahren entdeckt, doch noch heute liefert er neue Erkenntnisse. Diese sorgen mitunter für reichlich Überraschungen bei der US-Raumfahrtbehörde NASA. Eine Raumsonde wäre sogar beinahe verlorengegangen.

Grafik zur Raumsonde OSIRIS-REx über dem Asteroiden Bennu.
Die NASA hätte die Raumsonde OSIRIS-REx beinahe an den Asteroiden Bennu verloren. © imago images / ZUMA Wire

Planeten und Asteroiden mögen zwar in unterschiedlichen Größen und sogar Farben durchs All schweben. Doch eigentlich wirken sie vor allem: fest. Die NASA hat nun aber ganz unerwartet bei einem schon vor Jahren entdeckten Himmelskörper bemerkt, dass dieser über eine erstaunlich weiche Oberfläche verfügt. Das stellt die Experten und Expertinnen vor ein Rätsel.

NASA: OSIRIS-REx beinahe in Asteroid versunken

In einem neuen Beitrag auf der eigenen Homepage teilte die NASA ihre neuesten Erkenntnisse zum Asteroiden Bennu mit. Dieser befindet sich etwa 320 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und erhielt vor einiger Zeit einen Besuch der Raumsonde OSIRIS-REx. Diese entnahm eine Probe und bei dem Vorgang gesammelte Daten hat man jetzt analysiert.

Dabei stellte man fest: Hätte OSIRIS-REx nicht unmittelbar nach dem Sammeln einiger Staub- und Felsproben den Antrieb eingeschaltet, um sich wieder von Bennu zu entfernen, wäre die Sonde einfach im Asteroiden versunken.

Tatsächlich sind die Partikel von Bennus Äußerem so lose und leicht miteinander verbunden, dass eine Person nur sehr geringen Widerstand spüren würde, setzte sie einen Fuß drauf. Das gliche dann einem Bällebad für Kinder. Zu ihren neuen Untersuchungen hat die NASA ein entsprechendes Video veröffentlicht.

„Bizarre“ Beobachtungen bei Bennu

Tatsächlich habe man durch eine Fernanalyse herausgefunden, dass es in der Oberfläche viele leere Stellen gibt. Auch Beobachtungen des OSIRIS-REx-Landemanövers deuteten bereits darauf hin, weil unerwartet viel Schutt aufgewirbelt wurde, obwohl die Sonde nur sehr leicht aufgesetzt haben soll. Noch bizarrer soll außerdem die Tatsache sein, dass das Raumgefährt einen unverhältnismäßig großen Krater von acht Metern Breite hinterließ.

Bennu bleibt für die Forschenden damit unberechenbar, da sich noch andere Prognosen zu seinen Eigenschaften nicht bewahrheitet haben: Zum Beispiel ist die Oberfläche übersät mit Felsbrocken – erwartet hat man aber einen flachen Sand wie an einem Strand.

Potenziell hilfreiche Erkenntnisse für die Zukunft

Bei der NASA glaubt man, dass Bennu „gerade so“ durch Schwerkraft und Elektrostatik zusammengehalten wird. Zudem befürchtet man, dass ein solcher Asteroid bei einer Kollision mit der Erde in der Atmosphäre zerfallen und damit neue Gefahren verursachen könnte. Man stehe jedenfalls noch am Anfang der Erforschung dieser Objekte, da sie sich auf „sehr kontraintuitive Weise“ verhalten.

Langfristig erhofft sich die NASA aber bessere Wege, Asteroiden aus der Ferne zu untersuchen. Das könnte wiederum die Gestaltung zukünftiger Missionen positiv beeinflussen und darüber hinaus dabei helfen, Schutzmaßnahmen gegen Einschläge zu entwickeln.

Quelle: NASA, YouTube / NASA Goddard

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