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Forscher kritisiert NASA: Am Klang vom Schwarzen Loch wurde „herumgespielt“

Aktuell Erregen veröffentlichte Aufnahmen der Geräusche eines Schwarzen Loches die Aufmerksamkeit der Mengen. Im Rampenlicht steht ebenfalls die NASA. Ein Forscher äußert sich jedoch sehr kritisch dazu.

Schwarzes Loch
Wie authentisch ist die Aufnahme der NASA? © Getty Images/ ratpack223

Der Clip auf dem YouTube-Channel der NASA ist gerade einmal 34 Sekunden lang und verzeichnet über 2,5 Millionen aufrufe. Zu hören sei ein Schwarzes Loch – doch das sehen nicht alle so. Der Astrophysiker Chris Lintott gibt einige Hintergrundfakten zur Aufnahme und findet eindeutige Worte für das Vorgehen der US-Raumfahrtbehörde.

Hören wir ein Schwarzes Loch?

Der kurze Sound ist eindringlich und gruselig, genau so wie man sich eben ein Schwarzes Loch vorstellt. Dass wir überhaupt in der Lage sein würden es zu hören, ein Geräusch aus einem Raum ohne Schall und Luft, schlägt aktuell in den Medien hohe Wellen. Jedoch erklärt die NASA, wie sie es dennoch geschafft haben, die Geräusche eines Schwarzen Lochs aufzufangen. Allerdings sei dies nur die halbe Wahrheit, meint Lintott.

Gegenüber dem Spiegel erklärt der Astrophysiker, dass man bedenken müsse, dass es sich hier um 20 Jahre alte Aufnahmen handle, die im Nachhinein bearbeitet wurden:

„Wenn Sie möchten, können Sie diese Wellen als ‚Klang‘ bezeichnen und festlegen, welchem Ton sie entsprechen. Dieser Ton, der so verschoben wurde, dass wir ihn hören können, und mit dem herumgespielt wurde, ist der Klang der Nasa“

Chris Lintott via Spiegel

Grundlage des verstörenden Geräusches sind laut ihm eine Interpretation von Daten, die in einen Klang umgedeutet wurden. Es sei demnach genauso gut möglich, dass Schwarze Löcher wirklich nichts von sich geben und im Weltraum eine Totenstill herrscht.

Interpretation von Daten notwendig

Allerdings sei auch anzumerken, dass es Aufgabe der NASA ist, die Daten aus dem Weltall zu interpretieren. Dies zeigt erst das beeindruckende Bild vom Jupiter, dass die NASA jüngst veröffentlichte. Auch hier galt es die Aufzeichnungen des James-Webb-Weltraumteleskops mit mehreren Filtern in ein für und sichtbares Bild zu übersetzen.

Ob diese Übersetzungen immer korrekt sind, lässt sich nicht mit abschließender Sicherheit sagen. Dazu ist unser Wissen über den interstellaren Raum und insbesondere über Schwarze Löcher zu begrenzt. Würdest du also vor einem Schwarzen Loch stehen beziehungsweise Schweben, kann es sein, dass der gruselige Klang, das Letzte ist, was du zu hören bekommst. Denn Schwarze Löcher töten auf vier Arten:

Quelle: Spiegel

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