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Nach riesigem Tornado: Auf der Sonne regnete es „mondgroße Klumpen“

Neue Aufnahmen zeigen eine gewaltige Plasmasäule, die Anfang März der Sonne entwich. Sie erreichte eine Höhe von gut 14 Erddurchmessern.

Die Sonne vor der Milchstraße im Hintergrund
© muratart - stock.adobe.com

Sonnensystem: Die 8 Planeten im Überblick

Damals benannte man die acht Planeten unseres Sonnensystem noch „wandernden Sterne“: Heute trägt jeder der Planeten einen eigenen Namen.

Der technische Fortschritt bei Teleskopen und Kameras ermöglicht es mittlerweile jeder und jedem, den Kosmos bis ins kleinste Detail zu beobachten. Auch die Sonne gibt dadurch mehr und mehr ihrer Geheimnisse preis, vorausgesetzt, man hat die nötige Schutzausrüstung.

Sturm suchte die Sonne heim

Am 18. März schon teilte Andrew McCarthy, Inhaber der Cosmic Background Studios, ein Video auf Twitter, das eine tornadoähnliche Erscheinung auf der Sonnenoberfläche zeigt und das kolossale Ausmaß des Phänomens verdeutlicht, indem er einen Stapel von 14 Erden in die Aufnahmen einfügt. Die „wirbelnde Plasmasäule regnete mondgroße Klumpen glühenden Materials auf die Sonne“, so der Fotograf.

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Laut McCarthy handelt es sich dabei um eine Protuberanz in der Chromosphäre. Das ist eine Plasmamasse, die in einer magnetischen Schleife gefangen ist, sich über 100.000 Meilen ins All erstreckt und Sonnenmaterial in die Sonne „regnen“ lässt. Um diese Sequenz aufzunehmen, verwendete McCarthy ein modifiziertes Teleskop, das die Sonnenatmosphäre im Wasserstoff-Alpha-Band beobachten kann.

Binnen weniger Stunden machte er hunderttausende von Bildern. Die Videobilder setzen sich aus etwa 500 Einzelbildern zusammen, was es schwierig macht, den Kontrast zum grellen Licht der Sonnenscheibe zu erkennen.

Die Schichten unseres Sterns

Zusammen mit seinem Kollegen Jason Guenzel hat McCarthy ein 140-Megapixel-Standbild der Sonne erstellt, auf dem die tornadoähnliche Protuberanz im oberen Teil zu sehen ist und das die Chromosphäre und die Sonnenkorona zeigt. Die Sonne scheint auf der Oberfläche einheitlich zu sein, aber sie hat mehrere Schichten, darunter die Photosphäre, die Chromosphäre, die Photosphäre und die Korona.

Die Photosphäre ist die sichtbare Oberfläche der Sonne. Sie ist etwa 100 Kilometer dick und hat eine Temperatur zwischen 3.700 und 6.200 Grad Celsius. Die Chromosphäre ist eine unregelmäßige Schicht über der Photosphäre, die etwa 2.500 Kilometer dick ist und einen Temperaturbereich von 6.000 bis 20.000 Grad Celsius aufweist. Die Sonnenkorona ist die äußere Atmosphäre der Sonne. Sie hat eine Temperatur von zwei Millionen Grad Celsius und ist nur bei Sonnenfinsternissen sichtbar.

Quellen: Twitter/@AJamesMcCarthy

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