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10.000 Schritte am Tag: Daher stammt die bekannte Regel

Warum sollte man eigentlich täglich 10.000 Schritte gehen? Die tatsächliche Begründung könnte überraschend sein. Wir teilen sie mit dir.

Frau läuft mit Joggingschuhen
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Es ist eine der hartnäckigsten Regeln, die wir kennen: Du sollst mindestens 10.000 Schritte am Tag gehen, um die Mindestgrenze für ausreichend Bewegung im Alltag und gute Gesundheit zu erreichen. Die Frage ist jedoch: Woher kommt das bekannte Fitness-Gebot überhaupt?

10.000 Schritte am Tag? Das steckt wirklich dahinter

Die Antwort auf diese Frage dürfte viele überraschen. Denn anders als vermutet, steckt alles andere als eine wissenschaftliche oder gar getestete Erkenntnis dahinter. Die „Regel“, 10.000 Schritte am Tag zu gehen, entstammt einem Marketing-Gag. Genauer einer fast 60 Jahre alten Werbung.

Die Firma Yamasa nutzte 1964 den Hype um die Olympischen Spiele in Japan und brachte den ersten transportablen Schrittzähler auf den Markt, den „Manpokei“. Übersetzt heißt das: 10.000-Schritt-Zähler. Mit dem Namen war auch das Marketing klar: 10.000 Schritte am Tag seien nötig, um gesund zu bleiben, so jedenfalls die Werbung. Eine wissenschaftliche Studie, die dies bestätigte, gab es nie.

In den vergangenen Jahren jedoch hat die Empfehlung mit der Zunahme an Fitnesstrackern und -Apps weiter an Bedeutung gewonnen. Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzte dem Spiegel zufolge über Jahre darauf und riet zu 10.000 Schritten am Tag.

So viele Schritte sollen es stattdessen sein

Inzwischen gibt es verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen, die das Gebot aushebeln. Demnach ist bereits deutlich weniger Bewegung ausreichend, um einen Gesundheitseffekt zu bewirken. Eine Studie aus dem Jahr 2022 beispielsweise zeigt, dass je nach Alter 6.000 Schritte genügen.

Zuvor, Ende Mai 2019, erschien im Fachmagazin Jama Internal Medicine eine Studie, die die täglich notwendige Schrittzahl sogar noch niedriger einordnet. Das Ergebnis: Bei Frauen, die mindestens 4.400 Schritte pro Tag machten, verringerte sich das Sterberisiko nach vier Jahren im Vergleich zu Frauen, die nur 2.700 Schritte schafften.

Die Obergrenze lag der Studie zufolge bei 7.500 Schritten. Das bedeutet, dass alles darüber hinaus, also auch 10.000 Schritte am Tag, keinen weiteren Unterschied in der Lebenserwartung zur Folge hätte.

Daneben weisen weitere Analysen auf eine geringere Anzahl als 10.000 Schritte am Tag hin. Umgekehrt gibt es natürlich auch Untersuchungen, die 15.000 bis 18.000 Schritte als optimal hervorheben, um langfristig positive Effekte auf die Gesundheit zu erzielen.

Fun Facts zu deinen Schritten pro Tag

Ob du dennoch der 10.000-Schritte-Regel folgst oder nicht, ist dir überlassen. Interessant sind in diesem Zusammenhang zumindest die folgenden Dinge (via Fit for Fun):

  • Ein Büroangestellter, der mit Auto zur Arbeit fährt, kommt nur auf etwa 2.000 bis 3.000 Schritte pro Tag.
  • 1.000 Schritte entsprechen in etwa einer Strecke von 700 bis 900 Metern.
  • Wer 10.000 Schritte geht, verbrennt circa 300 Kilokalorien (kcal) Energie.
  • Um ein Stück Würfelzucker „abzulaufen“, brauchst du 500 Schritte.

10.000 Schritte am Tag? Nur ein Mythos

Eine Einigung über 10.000 Schritte am Tag ist also aus wissenschaftlicher Perspektive noch nicht in Sicht. Klar ist aber, dass viel Bewegung immer gut ist, aber die 10.000-Schritte-Regel nicht mehr als ein reiner Werbegag ist – zumindest bis wir uns von Forschungsseite gesehen eines Besseren belehren lassen dürfen.

Quellen: Spiegel, Lancet Public Health: „Daily steps and all-cause mortality: a meta-analysis of 15 international cohorts“ (2022), Jama Internal Medicine: „Association of Step Volume and Intensity With All-Cause Mortality in Older Women“ (2019), Fit for Fun, eigene Recherche

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