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Anonymous: 3 der wichtigsten Ziele der Hacker im Ukraine-Krieg

Im Cyberspace spielen sich einige wichtige Schlachten des Ukraine-Kriegs ab. Anonymous scheint dabei stets aktiv zu sein.

Guy Fawkes-Maske vor den Farben der russischen Flagge
© imago images/NurPhoto

Seit dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben sich verschiedene Akteure weltweit beteiligt. Dies umfasst neben internationalen Bündnissen wie der NATO auch unabhängige Organisationen und sogar informelle Gruppen wie Anonymous. Diese Hacktivisten scheinen sich hauptsächlich auf drei Bereiche zu fokussieren.

Anonymous attackiert Politik und Wirtschaft

Im Laufe der Monate seit beginn des Ukraine-Kriegs haben Untergruppen des weltweit agierenden Kollektivs mitunter die russische Regierung ins Visier genommen. Das äußerte sich in Angriffen auf unzählige Behörden, staatsnahe Unternehmen im Ausland und viele weitere Ziele.

Besonderes Aufsehen erregten im März und April Attacken auf zwei der wohl wichtigsten Institutionen Russlands: die Zentralbank des Landes und den Moskauer Kreml. Aus dem Hack der Bank Rossii gingen mehr als 35.000 Dateien hervor, die mitunter Hinweise auf fragwürdige Geheimabkommen gaben.

Im Kreml, dem Regierungssitz der russischen Regierung, übernahm The Black Rabbit World, eine Untergruppe Anonymous‘, vorübergehend die Videoüberwachungssysteme. „Ihr werdet uns nicht aufhalten können“, hieß es Anfang April. „Jetzt sind wir im Schloss, im Kreml.“

Dauerfeuer gegen Propaganda

Während Anonymous unzählige Geheimnisse Russlands für die internationale Staatengemeinschaft aufdeckt, fehlen diese Informationen noch immer in weiten Teilen der russischen Bevölkerung. Nach wie vor spricht Putin in den Staatsmedien nicht von einem Angriffskrieg, sondern einer Spezialoperation. Mehr noch ist die Bezeichnung des Ukraine-Kriegs als solcher untersagt.

Um der propagandistischen Maschinerie entgegenzuwirken verschafften sich Hackerinnen und Hacker früh Zugang zu russischen Streamingdiensten, darunter Wink und Ivi. Auch auf staatlichen Nachrichtensendern wie Rossija 1 verbreiteten sie zwischenzeitig Informationen über den Krieg in der Ukraine.

Flächendeckende Cyberabwehr

Parallel zu den Bemühungen gegen den Kreml und dessen Desinformationskampagnen wirkt Anonymous auch Angriffen Putin-freundlicher Gruppierungen entgegen. „Anonymous befindet sich offiziell im Cyberkrieg gegen die pro-russische Hackergruppe Killnet„, hieß es im Mai auf Twitter.

Das Kollektiv startet Konterattacken, infiltriert russische Telekommunikationsnetzwerke und legt sogar Militärdokumente offen. So bekannte sich ein Team hinter dem pseudonymen Hacker YourAnonSpider zu einem umfangreichen Leak aus dem Inneren eines staatlichen russischen Monopol-Exporteurs für Rüstungsgüter.

Quellen: eigene Recherche

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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